Haus & Grund: Wärmepumpen könnten bald günstiger werden

Gerätepreise sinken – Hausbesitzer sollten sich gut informieren

Es mehren sich die Anzeichen auf dem Heizungsmarkt, dass die Preissteigerungen bei Wärmepumpen bald ein Ende haben. Laut Medienberichten erwarten Experten schon für das Jahr 2024 fallende Preise. Darauf macht Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund Koblenz aufmerksam: „Nach einem anfänglichen Boom ist die Nachfrage nach Wärmepumpen deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig drängen Anbieter aus Asien mit günstigen Geräten auf den Markt. Für Hausbesitzer könnte das endlich günstigere Preise bedeuten. Wer eine Wärmepumpe einbauen will, kann sich also überlegen, ob er damit noch etwas warten sollte.“

Der Verband der Energieberater hatte bereits vor einiger Zeit prognostiziert, dass sich Lieferengpässe bei Wärmepumpen wieder entspannen und die Preise sinken, da es ein Überangebot gebe. Nachdem die deutschen Hersteller ihre Produktionskapazitäten massiv aufgestockt haben und die Asiaten sich mit günstigen Angeboten in Stellung bringen, gleichzeitig aber der Absatz offenbar eingebrochen ist, weil zum einen die Auflagen des Gebäudeenergie-Gesetzes wesentlich entschärft wurden und zum anderen der Neubau von Wohnungen zurzeit stagniert, wird allgemein ein bevorstehender Preiskampf erwartet.

Eine weitere Voraussetzung dafür, dass der Endkunde von sinkenden Preisen profitieren kann, sind jedoch die Handwerker am Ort, die die Geräte einbauen. Solange die gut ausgelastet sind und weiterhin Fachkräfte suchen, könnten sie auf ihre Margen pochen. Andererseits, so gibt Christoph Schöll zu bedenken, dürfte die gewaltige Nachfrage nach Gasheizungen, wie sie in diesem Jahr noch festzustellen war, bald wieder nachlassen. Auch das bleibt abzuwarten.

Wer beim Kauf einer Wärmepumpe nur auf den Preis schaut, der zwischen 25.000 und 11.000 Euro für ein Einfamilienhaus variiert, ist jedoch nicht immer gut beraten. Dazu Christoph Schöll: „Die Stiftung Warentest hat jüngst sechs dieser Geräte getestet und dabei eklatante Unterschiede etwa beim jährlichen Stromverbrauch festgestellt. Hausbesitzer sollten sich also vorab gut informieren bezüglich des Energieverbrauchs, der Laufzeit, dem Schallpegel und der Installationskosten.“

Ob sich die Kosten außerdem durch Verbesserungen bei der Produktion von Wärmepumpen und leichterer, also auch schnellerer Montage in Zukunft weiter senken lassen, bleibt laut dem Haus & Grund-Vorsitzenden abzuwarten. Branchenbeobachter sehen dies voraus. Auch das Bundeswirtschaftsministerium schätzt die Kostenersparnisse durch technologischen Fortschritt in den nächsten Jahren auf 30 Prozent. Für Christoph Schöll aber ist dies aber zurzeit noch „ein Blick in die Glaskugel“.

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