Haus & Grund: Beim Eigentum gehen junge Familien leer aus

Bundesregierung fördert kein Eigentum, sie bestraft Eigentümer und solche, die es werden wollen

Der Trend beim Erwerb von Wohnraum geht stärker hin zum Kauf von Bestandsbauten, also Ein- und Zweifamilienhäusern, die von Vorbesitzern übernommen werden. Doch laut Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, macht es die Bundesregierung durch ihre einseitig ausgerichtete Förderpolitik gerade jungen Familien immer schwerer, solches Eigentum zu erwerben.

Obwohl die Nachfrage nach Bestandsbauten kontinuierlich zunimmt, Kauf, Erbe und Schenkung von Bestandsbauten mittlerweile knapp 80 Prozent bei der Wohneigentumsbildung gegenüber den Neubauten ausmacht, wird die Bundesregierung den Erwerb von Bestandsbauten ab Mitte 2023 nicht mehr fördern (etwa über günstige KfW-Darlehen), sondern nur noch Neubauten mit Effizienzhausstandard 40.

Gleichzeitig läuft die Förderung über das Baukindergeld aus. Zunächst sei diese Art der Förderung noch bis Ende 2023 zugesagt worden, nun aber hat die Ampelkoalition die Mittel für das Baukindergeld um mehr als 18 Millionen Euro gekürzt und schließt das Programm sogar zum Ende des Jahres. „Diese vorzeitige Beendigung der Förderung führt unter anderem dazu, dass junge Familien, deren Pläne sich wegen Handwerkermangel und Materialengpässen verzögert haben, nun leer ausgehen“, ärgert sich Christoph Schöll.

Wie schon beim heftig kritisierten Ausbremsen der KfW-Förderung Anfang des Jahres platzen durch die jüngsten Berliner Entscheidungen nicht nur die Eigentumsträume junger Menschen mit Kindern, die sich zum Beispiel schwertun, die Kosten für einen Neubau zu stemmen. „Gerade in ländlichen Regionen und kleineren Städten kann dies zu einem weiteren Ausbluten in den Ortskernen und dem Verfall von älteren Häusern führen“, sagt Schöll. „Hier werden gute Entwicklungen jäh gestoppt.

Und vor allem ältere Hausbesitzer, die gern verkaufen möchten, weil sie sich zum Beispiel für ihren Ruhestand neu orientieren wollen, sind von diesen Entscheidungen ebenfalls betroffen.“ Der Haus & Grund-Vorsitzende sieht in der Summe „verfehlte, bürgerferne Entscheidungen, die offenbar am grünen Tisch von Theoretikern getroffen werden.“ Damit werde weiter Vertrauen in die Politik zerstört. Schöll: „Diese Bundesregierung fördert kein Eigentum, sie bestraft Eigentümer und solche, die es werden wollen.“

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