Haus & Grund: Nur höhere Förderung hilft gegen Koblenzer Wohnungsmisere

Schöll fordert Beendigung der desaströsen Baupolitik von Grün-Rot

Die Wohnungssituation in Koblenz hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert, sondern verschlechtert. Darauf weist Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, mit Blick auf die Statistik hin. Dies gelte gerade auch im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum bei gleichzeitig immens wachsendem Bedarf. Neben Faktoren wie Inflation, gestiegenen Zinsen sowie Facharbeiter- und Materialmangel sieht Schöll den Kern des Problems in einer völlig verfehlten Baupolitik und einem nach wie vor lähmenden und lahmenden Baurecht, das sich für alle Bauwilligen als bürokratische Krake erweist.

Wenn Grüne, SPD und Linke im Koblenzer Stadtrat Initiativen wie ein Bündnis für bezahlbare Wohnungen fordern, um das Wohnungsangebot für sozial schwächer gestellte Menschen zu verbessern, dann ist das nach Ansicht von Christoph Schöll im besten Falle gut gemeint, tatsächlich aber zeigt es nur die Hilflosigkeit der kommunalen Vertreter gegenüber einer von Grünen und SPD gesteuerten Bundespolitik in Berlin. „Die Bundesregierung ist mit ihrem Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, ein Viertel davon Sozialwohnungen, krachend gescheitert“, erklärt der Haus & Grund-Vorsitzende. „Tatsächlich wird derzeit von 250.000 neuen Wohnungen im vergangenen Jahr ausgegangen, also noch einmal weniger als 2021. Gleichzeitig werden deutschlandzweit in diesem Jahr rund 700.000 Wohnungen fehlen. Das birgt einen sozialen und wirtschaftlichen Sprengstoff, der uns allen noch auf die Füße fallen wird“, meint Lothar Breitenbach, Koblenzer Haus und Grund Vorstand.

Um die Misere in den Griff zu bekommen, müsse auch in Koblenz endlich mehr und schneller gebaut werden, so Breitenbach. Er verweist auf jüngste Äußerungen der Industriegewerkschaft Bau, die  unzureichende staatliche Förderungen, Energiepreise sowie das komplizierte und langwierige Baurecht als Hindernisse ausgemacht hat. „Auch die Koblenzer Grünen und Sozialdemokraten sollten auf ihre Regierungsvertreter in Mainz und Berlin einwirken, um nach all den Streichungen, Kürzungen und dem Chaos der vergangenen Monate endlich wieder eine umfassende Förderpolitik zu erreichen, die allen Bau-, Umbau- und Sanierungswilligen zugutekommt“, erklärt Breitenbach. So kritisieren selbst die Bundesländer die neuesten Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bezüglich des geplanten EH40-Standards (Gebäude, die nur noch 40 Prozent Primärenergie verbrauchen) bei Neubauten – der Bund verkenne hier „die Umsetzungsrealitäten“, heißt es. Vielmehr müssten bei dem Vorhaben, Treibhausgas-Emissionen zu mindern, Grundsätze der wirtschaftlichen und sozialen Vertretbarkeit berücksichtigt werden.

„Solange Parteivertreter in Koblenz angesichts einer desaströsen Wohnungssituation Krokodilstränen verströmen, gleichzeitig aber die realitätsferne Scheuklappenpolitik auf Bundesebene unterstützen, wird sich an der eigentlichen Misere nichts ändern“, fasst Christoph Schöll zusammen. „Die von Rot-Grün eingeleitete Vollbremsung bei der Neubau- und Umbauförderung war ein Kardinalfehler, der dringend korrigiert gehört, wenn der Wohnungsmarkt nicht noch weiter in den Keller fallen soll. Die Fördertöpfe müssen ohne ideologische Auflagen randvoll gefüllt werden, damit private Investoren und Hauseigentümer wieder Licht am Horizont sehen. Statt hilflosen Bündnissen brauchen wir auch für Koblenz einen finanziellen Doppel-Wumms.“

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