Haus & Grund: Werden Holz- und Pelletheizungen bald nicht mehr gefördert?

Christoph Schöll: Solche Anlagen helfen vielen Hausbesitzern in der Energiekrise Geld zu sparen

Als Alternative zur teuren Gas- und Ölheizung haben sich viele Hausbesitzer spätestens nach dem Energiepreisschock einen Kamin- oder Pelletofen angeschafft, um Geld zu sparen. Vor allem neue Geräte, die mit Filtern ausgestattet sind, halten die vorgeschriebenen Grenzwerte beim Feinstaub ein. In dieser Situation ist es nach Ansicht von Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, völlig unverständlich, dass die Bundesregierung nun plant, die Förderung für den Heizungstausch mit moderner Holzenergie quasi einzustellen.

Gerade bei älteren, nicht gut gedämmten Gebäuden mit höherem Wärmebedarf, deren Eigentümer nicht über die nötigen finanziellen Möglichkeiten zur teuren Sanierung verfügen, ist das Feuern mit Holz und Pellets vielfach die einzige bezahlbare Möglichkeit zur erneuerbaren Wärmeerzeugung, gibt Schöll zu bedenken. „Einmal mehr hat diese Bundesregierung hier vor, das Kind mit dem Bade auszuschütten.“

In einer groß angelegten Kampagne fordern mehrere Verbände der Holz- und Heizungsindustrie die Bundesregierung auf, diese „Fehlsteuerung“ zu stoppen und stattdessen weiterhin Investitionen in moderne Holzfeuerungstechnologie zu bezuschussen. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie und viele andere weisen darauf hin, dass mit geförderten Holz- und Pelletfeuerungen die höchsten CO2-Einsparungen erbracht werden. Die bisherige staatliche Förderung habe den Hightech-Status der effizienten und emissionsarmen Technik bei Holz- und Pelletheizungen entscheidend beeinflusst. Anstatt die Installation solch sauberer Anlagen künftig zu verhindern, sollte die Politik diese Entwicklung weiter vorantreiben.

„Jetzt schon werden in Deutschland rund elf Millionen Kachel-, Kamin- und Pelletöfen betrieben“, erklärt Christoph Schöll. „In den vergangenen Jahren wurden circa 150.000 moderne Öfen jährlich gekauft. Durch den Energiepreisschock hat die Nachfrage in diesem Jahr erheblich zugelegt. Für viele Eigentümer von Häusern oder Wohnungen ist diese Feuerungsart die beste Möglichkeit, mittelfristig Geld zu sparen. Genau das wird aber die Bundesregierung mit ihrer Fixierung auf Wärmepumpen, die gerade in älteren Gebäuden meist keine Alternativen sind, torpedieren.“ Der Vorsitzende von Haus & Grund zieht das Fazit: „Hier ist einmal wieder Ideologie am Werk. Man will die Eigentümer zu teuren und vielfach nicht zu finanzierenden Sanierungen zwingen, anstatt den Menschen variable und individuelle Möglichkeiten zu geben, ihre Heizkosten in Zaum zu halten.“

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